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Qualität & PatientensicherheitPatientensicherheit

Stefanie Wiesebach
Leitung Qualitäts- und Risikomanagement
Telefon
+49 (2104) 773 - 190

Patientensicherheit und Qualität

Patientensicherheit ist ein zentrales Thema und steht im Fokus des Handels aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Evangelischen Krankenhaus Mettmann. Was wird genau unter Patientensicherheit verstanden? Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. definiert Patientensicherheit als Vermeidung von Fehlern und unerwünschten Ereignissen bei der Versorgung von Patienten im Gesundheitsweisen (Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.2018). Studien belegen, dass bei 5 bis 10 % der Krankenhausbehandlungen unerwünschte Ereignisse vorkommen. Hiervon sind etwa 30 bis 50 % vermeidbar. Deshalb hat die Patientensicherheit im EVK Mettmann oberste Priorität.

Das Evangelische Krankenhaus Mettmann hat ein Bündel an Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit und zur Vermeidung von Fehlern in der Medizin etabliert. Die handelnden Akteure im EVK Mettmann verfügen über die Fähigkeiten, Patientensicherheit als höchstes Ziel zu erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit stetig umzusetzen.

Patientensicherheit

MRSA-Screening

Hygiene ist eine absolute Grundvoraussetzung in der Krankenversorgung. Die Einhaltung aktueller Hygienestandards und -leitlinien ist für uns selbstverständlich. Multiresistente Keime wie MRSA (Methicillin-Resistenter Staphylococcus Aureus) sind eine zunehmende Herausforderung für alle Krankenhäuser. Die Bakterien sind im täglichen Leben in der Regel ungefährlich, geschwächte oder schwerkranke Patienten haben jedoch ein hohes Infektionsrisiko. Da diese Keime gegen die meisten Antibiotika Abwehrmechanismen entwickelt haben, sind auftretende Infektionen oftmals schwer zu behandeln. Daher ist das Verhindern der Ausbreitung im Krankenhaus besonders wichtig. Aus diesem Grund wird jeder Patient, der im EVK aufgenommen wird, einem Aufnahme-Screening unterzogen. Dazu wird die Nasen- und Mundschleimhaut mit einem Wattestäbchen abgestrichen.

Patientenidentifikation

Unsere Behandlungen können nur dann erfolgreich sein, wenn der richtige Patient, die für ihn richtige Therapie und Behandlung erfährt. Daher erhalten alle stationär aufgenommenen Patienten ein Identifikationsarmband. Darauf hinterlegt sind der Name, Geburtsdatum, Fall- /Patientennummer und Geschlecht. Anhand des Armbandes können unsere Mitarbeiter die Identität des Patienten jederzeit feststellen. Zum Beispiel, wenn der Patient zur OP gebracht wird, wenn er Medikamente erhält, wenn er zur Behandlung oder Diagnostik von einer Station zu einer anderen verlegt wird oder wenn er nicht ansprechbar ist. Das Armband soll die Patienten vor eventuellen Verwechselungen schützen.

Medikationssicherheit

Viele Patienten nehmen bereits vor ihrem Krankenhausaufenthalt regelmäßig Medikamente ein. In der Regel werden im Rahmen der stationären Therapie weitere Arzneimittel verordnet und verabreicht. Um das komplexe Zusammenspiel verschiedener Arzneimittel zu erfassen, steht unseren Ärzten und Ärztinnen eine Apothekerin für stichprobenartige Prüfungen der Verordnung von Arzneimitteln zur Verfügung.
Die Maßnahme „Stop-Injekt: Check!“ wurde Ende 2018 im Evangelischen Krankenhaus Mettmann eingeführt. Ziel ist es, dass alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen und Personen unmittelbar vor der intravenösen Applikation am Patientenbett einen kurzen Stopp einlegen und folglich nicht sofort Medikamente verabreichen. Anschließend folgt eine Kontrolle anhand der 6-R-Regel (richtiger Patient, richtiges Medikament, richtige Dosierung, richtige Applikation, richtiger Zeitpunkt, richtige Dokumentation). Die Gabe des Medikamentes geschieht im Anschluss an die Kontrolle. Die Einführung der Maßnahme dient der Verbesserung der Patientensicherheit

OP-Checkliste

Um unsere Patienten im OP-Bereich eine noch höhere Sicherheit zu bieten, wendet das EVK Mettmann im Rahmen von operativen Eingriffen bei allen Patienten eine OP-Checkliste nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. Bei einer anstehenden Operation wird der Patient aktiv vom Arzt, dem Patiententransportdienst, der Anästhesiepflege, dem Anästhesisten und der OP-Pflege nach seinem Namen und der geplanten Operation befragt. Das zu operierende Eingriffsfeld wird zuvor durch den Arzt markiert und im OP durch die OP-Pflege noch einmal überprüft. Vor dem Eingriff wird der Patient nach bestehenden Allergien oder anderen operationsrelevanten Umständen befragt. Unmittelbar vor OP-Beginn findet ein sogenanntes Team-Time-Out statt. Hier werden noch einmal alle relevanten Fakten zum Patienten und zum Eingriff zusammengefasst. Am Ende der OP findet eine Kontrolle auf Vollständigkeit aller Instrumente und Gebrauchsgütern statt, bevor die Wunde verschlossen wird. Dies gewährleistet, dass keine Materialien im Patienten verbleiben. All diese Parameter werden auf dieser Checkliste und zusätzlich auch im OP-Bericht lückenlos dokumentiert.
Eine internationale Studie hat gezeigt, dass durch die konsequente Anwendung der OP-Checkliste die Anzahl der Komplikationen und die Sterblichkeit um mehr als 30 % gesenkt wurden. Die Studie wurde 2009 im New England Journal Medicine veröffentlicht.

Critical Incident Reporting System

Um Risiken und mögliche Fehler im Krankenhaus zu identifizieren und diesen präventiv zu begegnen, nutzen wir seit 2011 ein Beinahe-Fehlermeldesystem, das CIRS. CIRS steht für Critical Incident Reporting System. Das Instrument dient der anonymen Erfassung, Verbreitung und Verarbeitung von sicherheitsrelevanten Ereignissen, um den Patienten zukünftig mehr Sicherheit gewährleisten zu können. Sicherheitsrelevante Ereignisse sind Abweichungen vom regelhaften Verlauf, bei denen es zu keinem akuten Schaden für den Patienten gekommen ist, aber zu einem solchen hätten führen können.